Perspektivwechsel - weg vom "Krankheiten heilen" hin zu "Gesundheit fördern"
Salut (lateinisch): bedeutet Gesundheit oder Wohlergehen
Pathos (altgriechisch): Leiden, Sucht
Genesis (altgriechisch): Entstehung, Herkunft
Es geht bei der Salutogenese also um die Entstehung von Wohlbefinden und Gesundheit - was hält dich oder macht Dich gesund?
Bei der Pathogenese geht es um die Entstehung von Leid oder eben auch Krankheit - was macht dich krank?
Die Pathogenese schaut also auf die Entstehung von Krankheiten und will sie verstehen. Hier wird auch auf den Krankheitsverlauf geschaut und auch auf die Gesundung. Unser heutiges Krankheitssystem -„Krankheits“-System - fokussiert sich auf die Krankheit, auf die Symptome, will vielleicht noch verstehen, woher die Krankheit kommt und braucht Diagnosen. Aber im Wesentlichen geht es darum, die Krankheit zu behandeln, was gut ist. Salutogenese bedienet sich ganz sicherlich auch der Pathogenese.
Prävention möchte Krankheit vermeiden, Risiken reduzieren, vorbeugen, vorsorgen – für den Fall, dass etwas passiert. Worauf liegt somit der Fokus? Ja, genau, auf das was wir nicht wollen, nämlich Krankheit. Es geht darum, den Status quo zu sichern. Warum so bescheiden 😊? Willst du nicht auch mehr Gesundheit?
In der Salutogenese geht es also darum, dein Leben zu gestalten, resilient zu sein. Die Gesundheit und die Förderung von Gesundheit in den Fokus zu nehmen. Prozesse und Veränderungen mit Leben zu füllen, sie anzunehmen. Es geht darum, Wissen über sich selbst aufzubauen. Wissen darüber, was dir gut tut. Den Blick erweitern von "was hält mich gesund" auf "was macht mich noch gesünder". Wissen aufbauen darüber, was du selbst tun kannst (Selbstwirksamkeitsgefühl), damit du noch gesünder wirst und dich auf dem Kontinuum "Krankheit-Gesundheit" noch weiter entfernst von Krankheit. Salutogenese darf nicht als Optimierungswahn missverstanden werden. Die Motivation hinter der Salutogenese ist eine andere. Die Motivation hinter Optimierungswahn ist der Vergleich. Bei der Salutogenese bleibst du bei dir. Deine Welt spielt hier die wichtigste Rolle. Deine Stärken und Ressourcen sind deine salutogenen Wurzeln.
Starte jetzt damit, deine salutogenen Wurzeln zu nähren:
Wo stammt der Begriff der Salutogenese her?
Aron Antonowsky (Professor der Soziologie, Medizinsoziologe) hat diesen Begriff geprägt und im Bereich der Psychosomatik und psychosozialen Aspekten geforscht. Studien untersuchten Frauen aus Konzentrationslagern und ergaben, dass 29% von ihnen in einem mental guten Zustand waren und Antonowsky stellte sich die Frage: Worin unterscheiden sich die 29% von den anderen 71% der Frauen. Er richtete seinen Blick auf die Ressourcen eines jeden Menschen und stellte sich die Frage, wie Menschen trotz schwerster Belastungen nicht krank werden oder sich von Krankheiten wieder erholen. Seine Forschungen mündeten u.a. im Sense of Coherence (SOC) = Kohärenzgefühl/-sinn (Nachvollziehbarkeit der eigenen Situation). Er hat drei wesentliche Faktoren herausgearbeitet:
Verstehbarkeit – Verstehe, was dich umgibt. die Situation, verstehe wie die Welt tickt, verstehe wie du tickst.
Sinnhaftigkeit – Stelle immer wieder fest, dass alles um dich herum einen Sinn hat, es sich lohnt. Das heißt, dass das, was du tust, einen Sinn hat. Suche in deinem Leben nach Sinn. Wenn Du ihn zum Beispiel im Beruf nicht abdecken kannst, dann ist das OK, dann versuche diesen Sinn so weit wie möglich in dein Leben zu lassen, indem du vielleicht auch außerhalb deines Berufes etwas für dich sinnvolles tust.
Handhabbarkeit – Nimm deine Selbstwirksamkeit wahr, sei zuversichtliche und stelle fest, dass du die Situationen in deinem Leben handhaben kannst und auf deine Ressourcen zurückgreifen kannst.
Auch die positive Psychologie arbeitet mit dem Ansatz der Salutogenese. Es geht darum, die psychologische Stabilität zu stärken, die mentale Gesundheit zu stärken, um sich weiter von psychischen Belastungen zu entfernen oder diese resilient abfedern zu können.
Es geht einzig und allein um dich.
Und auch hier wird wieder deutlich: Diese Aufgabe, diese Haltung kannst nur du selbst dir abnehmen. Empowere dich – befähige dich selbst. Nur du kannst Salutogenese, also deine Gesundheitsförderung mit Leben füllen. Das Stichwort Selbstfürsorge passt hier sicherlich auch sehr gut. Sicherlich gibt es Hilfestellung im Umfeld, wie zum Beispiel die betriebliche Gesundheitsförderung deines Unternehmens. Auch Sport und Bewegung sind wichtig. Was nun von mir zu erwarten war, ist der Hinweis, dass die Natur ein wichtiger Baustein im salutogenen Prozess ist. Eine aktuelle Studie hat dies nochmals bestätigt. Hier findest du den Link dazu. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0169204621000475
Abschließend noch ein paar weitere Stichworte, die mit Salutogenese in Verbindung gebracht werden können und die dir vielleicht erste Wegweiser sein können:
Achtsamkeit
Schlafhygiene
Berührbarkeit
Beziehungsfähigkeit
Kraftaufbau
Zeiten der Reflexion
Zentrierung
Ernährung
Körperbewusstsein
Stille und Entspannung
Sicherlich könnte ich jetzt hier noch viel, viel mehr aufzählen - Salutogenese ist ein weites Feld und du darfst für dich selbst herausfinden, wie du deine Gesundheit stärkst und dich von Krankheit weiter entfernst anstatt nur den Status quo zu erhalten.
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen Erläuterungen, mit den Fragen und mit meiner Sichtweise einen kleinen Einblick in die Idee der Salutogenese geben.
Wie immer gilt, wenn du Fragen hast, melde dich gerne bei mir, wenn du etwas anderes siehst, dann melde dich auch gerne bei mir und lass uns drüber sprechen.
Wenn du diesen Text verwenden möchtest, sei fair, und frage bei mir an – DANKE DIR.
Herzlichst 💚 Melanie
Vom Hier übers Jetzt in deine Zukunft (Melanie Hundacker)
PS: In meiner Arbeit geht es immer darum, deine Gesundheit zu stärken deine Gesundheit wiederzuentdecken, somit arbeite ich immer mit dem salutogenen Ansatz.
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