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Scannerpersönlichkeit: Vielseitigkeit als Stärke

Aktualisiert: vor 7 Tagen


Scannerpersönlichkeit

Willkommen in der Welt der Scannerpersönlichkeiten

Stigmatisierung erwartet uns in vielerlei Hinsicht. Unsere Gesellschaft erwartet zu oft noch Spezialisierung auf EINE Sache im Leben, einen klaren Karriereweg, und viele Menschen bleiben auch bei dem, für das sie sich ursprünglich mal entschieden haben. Das ist wunderbar. Doch es gibt auch generalistisch ausgerichtete Menschen, mit vielen Talenten. Menschen, die vielseitig interessiert sind und sich immer wieder neuen Themen widmen – gerne sogar – und somit über ein breites Wissensspektrum verfügen. Menschen, die Wissen und Neugier als Werte schätzen.

 

Viele Worte für kraftvolle und flexible Menschen

Barbara Sher (Bestseller-Autorin) prägte den Begriff „Scanner“. Dieser Begriff kam erst später in mein Leben. Zuerst las ich einen Artikel über „Multipotentials“ (Multipotentialisten), der mich zum Weinen brachte, denn endlich war ich nicht „unnormal“, sondern „anders“ und „besonders“ – endlich hatte ich eine „Bezeichnung“ für meinen Charakter. Bis dahin hatte ich mich selbst immer Vielseitigkeits-Spezialistin genannt. Andere Bezeichnungen sind: Vielbegabte, Tausendsassa oder GeneralistInnen. Und historisch nannte man sie vielleicht sogar Universalgelehrte.

 

Der Unterschied zwischen Universalgelehrten und Scannerpersönlichkeiten

Aristoteles, Hildegard von Bingen, Leonardo da Vinci, Melanie Hundacker, Johann Wolfgang von Goethe oder auch Alexander von Humboldt - fällt Dir was auf :-)? Die Spezialisierung und die Bekanntheit unterscheiden uns. Es lässt jedoch vermuten, dass auch ein Stück Scanner in Universalgelehrten steckt. Neugier und Wissensdurst prägen beide Gruppen. Alexander von Humboldt war bekannt für seine Neugier. Goethe soll gesagt haben: „Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.“ Scannerpersönlichkeiten lassen sich dann aber doch zu schnell von der Neugier auf ein nächstes spannendes Themenfeld locken und spezialisieren sich somit weniger im Detail.

 

Und was sind Scanner noch?

Eine medizinische Diagnose ist es nicht, sondern vielmehr eine Beschreibung eines bestimmten Persönlichkeitstyps, einer Neigung. Vielbegabte überraschen dann doch immer wieder mit unvermuteten Wissen: „Sie wissen aber viel…“ JEPP! Denn auch Scanner können Spezialwissen aufbauen. Ich lebe meine Vielseitigkeit aus – auch wenn sie mich immer wieder vor Herausforderungen stellt. Mein Steuerberater nennt mich "Gemischtwarenladen" und das Gewerbeamt hat drei Gewerbe von mir vorliegen. Tja, was soll’s. Es kann auch vorkommen, dass ich etwas beginne und dann doch nicht zu Ende bringe. Es gibt somit viele „Karteileichen“ auf meinem Rechner. Aber wer weiß, vielleicht ist die Energie irgendwann doch noch einmal dafür da!

 

Und noch ein paar Stärken von Meinesgleichen

  • Flexibel: Neue Situationen sind OK, wir stellen uns schnell  (Resilienz lässt grüßen) um und lernen gerne dazu. Neue Themen, die sich meine Teilnehmenden wünschen, machen mich glücklich.

  • Schnell: Oft denken wir schneller als andere und fallen Ihnen ins Wort. Wir haben zu allem, was andere sagen, auch gleich eine Idee und eine eigene Erfahrung (so ist das 😉).

  • Kreativ: Ideenreich ohne Ende – KlientInnen/KundInnen landen bei mir auf keinen Fall in einer Sackgasse… mir fällt immer etwas ein. Im Coaching ist es oft schwer, nicht in die Beraterinnenrolle zu fallen. Was uns zum nächsten Punkt führt, der

  • Problemlösungskompetenz: Lösungsorientierung ist sowieso mein beruflicher Ansatz - auch privat. Mein Partner mag es gar nicht, dass ich gleich mit Lösungen weiter galoppiere, er muss doch erst einmal das Problem begreifen… Da bin ich schon meilenweit im Lösungsraum, während er mich im Problemraum vermisst. Ich lerne, mich zu zügeln – is aber schwer.

  • Loslassen können: Na klar, wer immer wieder neue Interessen hat, muss vorherige ziehen lassen. Nach dem Eintauchen folgt das Loslassen.

 

Na, hört es sich schon anstrengend an – ja (manchmal)!

Ich muss sehr auf meine mentale Gesundheit achten. Ich brauche meine Resilienz. Geduld darf ich mir immer wieder neu aneignen. Ich darf Prioritäten setzen und mir verzeihen, wenn es mal nicht klappt, und mir meiner Instrumente und Tools bewusst werden. Selbstakzeptanz üben steht immer wieder an, denn mal klappt alles super gut und mal klappt es nicht. Dann überwältige und überfordere ich mich selbst, was Energie kostet. Ich möchte mir erlauben, viele Interessen zu haben und dennoch meinen Selbstzweifel wahrzunehmen. Wichtig ist die achtsame Wahrnehmung meiner Erschöpfung, Entscheidungsschwierigkeiten, Selbstwertprobleme und ebenso des Gefühls, zu wenig Zeit für alle meine Interessen zu haben. Und dann besinne ich mich wieder auf meine Stärken und baue Mitgefühl zu mir selbst auf. Mir hilft der Aufenthalt in der Natur enorm, ebenso der Austausch mit Menschen, vor allem mit Scannerpersönlichkeiten: „Menschen mögen Menschen, die so sind wie sie selbst“. Und dennoch kann ich immer öfter NEIN sagen, wenn die Projekte überhandnehmen. Hilfe annehmen und holen, wenn es nötig ist – auch das ist erlaubt.

 

Gibt es im Leben von Scannerpersönlichkeiten auch etwas mit Bestand? Ja klaro!

Beständigkeit ist in meinem Leben auch zu finden. Fünf Sachen fallen mir spontan ein:

  • mein Partner: 2026 werden es 20 Jahre - yeah 💚, und

  • meine Selbständigkeit (seit 2005)

  • Freundschaften natürlich

  • lebenslanges Lernen ;-)

  • und der Kern meiner Selbständigkeit: Menschen, Bewegung und die Natur – in Kombination

 

Wie gehst Du am besten mit Scannerpersönlichkeiten um – Tipps

Du wirst die Menschen als bereichernd empfinden, wenn Du selbst lernst, dich von ihnen abzugrenzen. Eine Freundin sagte letztens zu mir: „Du hast immer so tolle Ideen und ich lass mich gerne mitreißen.“ Schön! Ansonsten habe Geduld mit mir. Ich entwickle mich weiter, während ich wieder auf neue Themen aufspringe. Struktur kannst Du gerne auch vorgeben, manchmal bin ich sogar dankbar dafür. Anerkennung, - da gibt es ein Loch in mir, das Du gerne füllen darfst🙏🏻 Erkenne, dass mich das, so wie ich bin, ausmacht und schenke mir Wertschätzung.

 

Du bist Arbeitgeber/in und fragst Dich, was Scanner in Deinem Team sollen?

Innovationen voranbringen, Energie versprühen, quer und out of the box denken, Changeprozesse proaktiv und co-kreativ begleiten! Flexibilität, Lernbereitschaft und Spaß an Herausforderungen liefern Scanner mit – welche/r Chef/in mag das nicht? Perspektivwechsel ist der zweite Vorname, so sind Scanner flexibel und empathisch in verschiedenen Bereichen einsetzbar. Sie können verschiedene Disziplinen kombinieren, Menschen anstecken, denn sie sprühen Funken. Es ist absolut schlau, auch Scannerpersönlichkeiten im Team zu haben.

 

Fazit:

Es ist klar: Scanner bewegen etwas, sind Impulsgeber, reißen mit, sind ständig lernbereit und wachsen mit jedem Wissen mehr und mehr. Scanner sind selbst dafür verantwortlich, ihre mentale Gesundheit im Griff zu halten und sich (manchmal) vor sich selbst zu schützen. Ihr Umfeld kann sie dabei unterstützen. Scanner sollten ihre Vielseitigkeit transparent leben, denn nur so kann der Funke auch überspringen. Liebe UnternehmerInnen, Scanner lieben Projektarbeit.


Herzlichst 💚, Eure Melanie


Vom Hier übers Jetzt in deine Zukunft (Melanie Hundacker)

 

PS: Als Scanner findest Du bei mir ein passendes Coaching und als Unternehmen kannst Du bei mir Workshops und Trainings rund um die mentale Gesundheit für Deine Mitarbeitenden buchen. Prävention, BGM, BGF, was auch immer...


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